Carsharing-Anbieter wollen sich im neuen Mobilitätsmarkt von heute immer weiter etablieren. Zahlen von 2020 und 2021 zeigen, dass der Markt stetig wächst. Nur während der Lockdown-Monate der Corona-Pandemie gab es Rückgänge im Carsharing-Geschäft.
Carsharing Boom
Ob Berlin, Madrid oder Paris: Immer mehr Städte bieten ein umfassendes Carsharing-Angebot an. Allein im Jahr 2019 haben sich 40-60 neue Anbieter auf dem Markt etabliert. Seit Anfang 2020 bieten über 800 deutsche Städte und Gemeinden Carsharing an – ein Städtezuwachs von mehr als 10 % zum Vorjahr. Die Zahl der registrierten Carsharing-Kunden ist inzwischen bei über 2 Millionen. Mehr als die Hälfte der Kunden nutzt das sogenannte Free-Floating System – die Autos sind unabhängig von Stationen und dort zu finden, wo der letzte Kunde sie geparkt hat. Der restliche Anteil der Kunden nutzt das stationsbasierte Carsharing-System. Generell nimmt zudem der Trend zu, dass sich immer mehr Anbieter zusammenschließen (Siehe z.B. Car2go von Daimler und DriveNow von BMW).
Erweitertes Fahrzeugangebot im Carsharing
Das sogenannte Free Floating eignet sich besonders für spontane Fahrten, allerdings ist die Voraussetzung schnell verfügbare Fahrzeuge. Anbieter möchten deshalb das Fahrzeugangebot immer weiter erhöhen. Gründe, warum sich potenzielle Kunden bisher dagegen entscheiden sind mangelnde Erreichbarkeit, fehlende Privatsphäre, wie die Aufbewahrung von persönlichen Gegenständen im Auto, und das Bedürfnis nach persönlicher Unabhängigkeit. Kunden wollen ein Fahrzeug möglichst schnell und am besten immer in der Nähe haben.
Corona-Pandemie setzt Carsharing-Unterbrechungen ein
Corona hatte spürbare Folgen für den zuletzt stetig wachsenden Carsharing-Markt. Carsharing-Nutzungen wurden durch den Gedanken an eine mögliche Ansteckung sowie durch die allgemeinen Reise- und Mobilitätsbeschränkungen weniger – was wiederum dazu führte, dass viele Carsharing-Anbieter Ihre Flotten nicht so vegrößert haben wie geplant. Neue Ansätze im Carsharing-Bereich sind also nun insbesondere durch den durch die Corona-Krise eingeleiteten Einbruch gefragt.
Individualverkehr dennoch vor ÖPNV
Auch der ÖPNV-Sektor ist von dieser Krise nicht ausgenommen. Diese Form der Mobilität war während der Hochphase der Krise am wenigsten verbreitet. Viele stiegen darum sogar auf das eigene Auto um. Die zukünftige Herausforderung betrifft also alle Unternehmen, die im Mobilitätsbereich aktiv sind. Mit innovativen, flexibel an die Gegebenheiten anpassbaren Ansätzen können auch in Zukunft situations- und bedarfsgerechte Mobilitätslösungen etabliert werden.
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